Wie Forschung Leben verändert
„Die Fortschritte in der Therapie sind gewaltig: Noch vor 13 Jahren hat man beispielsweise beim Multiplen Myelom von Überlebensraten von 3 bis 4 Jahren gesprochen. Da in der Onkologie jedoch laufend neue Erkenntnisse gewonnen werden, können viele Betroffene mittlerweile sogar mit einer unbestimmten Lebenserwartung rechnen. Innovative Behandlungsformen in der Krebstherapie – wie beispielsweise die Immunonkologie – spielen dabei eine entscheidende Rolle“, hielt DI Thomas Derntl, Krebspatient und Vorstandsmitglied der Allianz onkologischer Patient:innenorganisationen, zum Thema „Wie Forschung Leben verändert: Ein Jahrzehnt Immunonkologie“ fest. Im Hinblick auf den Weltkrebstag wurden – auf Einladung von MSD – am 29. Jänner im APA-Pressezentrum in Wien im Rahmen eines Expert:innengesprächs Errungenschaften in der Onkologie präsentiert.
Mit dabei: Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, Past-President der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO); OA Dr. Maximilian Hochmair, Leiter der Expert:innengruppe Pneumologische Onkologie der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP); AO Univ.-Prof. Dr. Christoph Höller, Leitung der Dermato-onkologischen Ambulanz, Medizinische Universität Wien; Leiter der AG Melanom und Dermatologische Onkologie in der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) sowie DI Thomas Derntl, Vorstandsmitglied der Allianz onkologischer Patient:innenorganisationen.
In den letzten zehn Jahren hat die Immunonkologie die Krebsbehandlung revolutioniert und neue Maßstäbe in der Therapie und Diagnostik gesetzt. Dank innovativer Ansätze wie der Immunonkologie konnten Überlebensraten deutlich verbessert und die Lebensqualität von Betroffenen nachhaltig gesteigert werden. Trotz dieser Erfolge bleibt die Herausforderung, Krebs als chronische oder gar heilbare Erkrankung zu etablieren, ein zentrales Ziel.
Thomas Derntl betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Patient:innenpartizipation: „Ich sehe es als essenziell, dass Patient:innen nicht nur als Empfänger:innen medizinischer Maßnahmen betrachtet werden, sondern als aktive Partner:innen im Therapieprozess miteinbezogen werden.“ Überdies sei die Mitsprache von Patient:innenorganisationen in gesundheitspolitische Entscheidungen immens wichtig: „Dies ist ein notwendiger Schritt, um die Perspektiven und Bedürfnisse der Betroffenen systematisch einzubeziehen“, so Derntl. Deshalb sei es der Allianz ein Anliegen, Patient Advocacy in Österreich besser zu etablieren – mit Patientenvertreter:innen, die sich – fachlich gut ausgebildet und demokratisch legitimiert – auf Augenhöhe in Gesundheitsgremien einbringen.
Zudem sprach sich Derntl für bessere Früherkennungsmaßnahmen von Krebs, eine Optimierung der Versorgung von Patient:innen nach der Erstbehandlung sowie die Ausweitung der psycho-onkologischen Versorgung aus. Sein Appell: „Die Fortschritte der letzten Jahre zeigen, dass wir zwar auf dem richtigen Weg sind, aber noch weit vom Ziel entfernt! Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass dieser auch in Zukunft von Innovation, Zusammenarbeit und Menschlichkeit geprägt ist.“